Ballett und Jazztanz-Aufführung
Berührung der besonderen Art
Eine schöne Gesschichte hören ...
begeisterte Tänzerinnen sehen ...
sich an Kostümen in wundervoller Form und Farbe erfreuen ...
Musik hören ...
Lass dich von der Magie und der Schönheit verzaubern,
wenn kleine und große Menschen sich dem Wunder des Tanzes mit einer Erzählung hingeben.
Ich bin immer wieder begeistert, berührt und inspiriert, wenn ich alle zwei Jahre das Glück habe, die Aufführungen des Studio Tanzimpulses von Larissa Kühnhakl zu sehen.
Und dann gibt es noch die After Show:
Jazz-Tanz mit wunderbaren jungen Tänzerinnen,
großartiger Bühnengestaltung und lebendiger Musik -
ich gehe sicherlich beschwingt und leicht aus dieser Show.
documenta fifteen in Kassel
Tief beeindruckt, berührt, schwebend in Leichtigkeit komme ich von meinem Besuch der documenta fifteen nach Hause. In diesem Jahr ist es eine besondere Ausstellung für mich: Ich sehe in den ausgestellten Kunstwerken so viel Menschliches, Sehnsucht nach Gemeinschaft und nach einer Welt, die von Werten des Miteinanders und Unterstützung getragen wird statt nach Gewinnstreben und Leistungsorientierung.
„Neue Worte – neue Werte“ ist der rote Faden, der sich durch die Ausstellung zieht, sich fein verwebt in den Kunstwerken und spürbar zwischen den Künstler*innen. Lumbung ist einer davon, ein indonesisches Wort, das Reisscheune bedeutet. Es bezeichnet jenen Ort, an dem in ländlichen Gemeinschaften überschüssige Ente gelagert und ach gemeinsam definierten Kriterien verteilt wird.
Im Fridericianum gibt es einen großen Raum, direkt im Erdgeschoss, der gefüllt mit
Kreativität und Leben, Humor und Tiefsinnigkeit. Hier haben vor der Eröffnung
Künstler*innen verschiedener Länder der Erde miteinander den roten Faden geknüpft,
was sich in Mindmaps, Objekten, Gemaltem und Gestaltetem wiederspiegelt.
Ich bin berührt und fühle, dass wir uns alle nach Gemeinschaft, friedlichem
Miteinander und Inspiration im Miteinander sehnen. Wir lebten und leben sie seit den
letzten zwei Jahren grenzübergreifend im digitalen Raum, der trotz
Zwei-Dimensionalität im Bildausschnitt auf unsere Gesichter Verbindung, Lachen
und Weinen ermöglicht.
Die indonesisch politische Künstler*innen-Gruppe Taring Padi lebt Monate
vor der Eröffnung der documenta fifteen in Kassel. Sie sieht sich die Stadt
an, erkundet, wie sich ihre Kunst in das Stadtbild einfügen lässt.
Ein herrlich großes Wandgemälde hat mich besonders berührt: Wie ein
Wimmelbild lese ich es, entdecke beim Nähergehen Details, trete einen
Schritt zurück und sehe das Ganze. Es bewegen sich Menschen mit
friedlichem Gesichtsausdruck, gemeinsam getragen von guten Geistern,
in Tradition und Moderne über das Bild. Sie breiten sich mit ihrer
Gelassenheit und Kraft aus, lassen die bedrohliche Seite der Gewalt, des
zerstörenden Einflusses von Geld und Umweltzerstörung kleiner werden.
Ich trete näher an das Bild, sehe schießende Soldaten, deren todbringende Schüsse einfach mit der erhobenen Hand von den friedlichen Menschen aufgehalten werden. Die Patronen fallen ins Leere, die Soldaten kippen wie Figuren und lösen sich auf. Ich tauche in dieses Bild, spüre die kraftvolle Sehnsucht nach Frieden, die sich mit meiner vermischt.
Das Kunstwerk hängt im ehemaligen Hallenbad Ost. Dieser Ausstellungsort bringt mich zum
Schmunzeln: Das Becken ist bis 50 cm unter den Rand aufgefüllt mit einem stabilen Boden, ich
betrete den Pool über die alten Trittleitern und setze mich an den Beckenrand, lasse die
Atmosphäre uns ausgestellten Werke in Ruhe auf mich wirken. Beim Eintreten ins Hallenbad
sehe ich alte Schilder wie „Dusche Damen“. Die alten Funktionen des Ortes und der Architektur
verschmelzen zu einem neuen inspirierenden Ort. Ich fühle mich glücklich, weil sich mein Wunsch
nach Verbindung und Sein erfüllt – nach dem, was in unserer Welt bereits da ist und dem was
entsteht darf, verwoben in einer Akzeptanz für Vielfalt.
Verstreut über die Stadt finden sich reflecting Points. Orte der Begegnung, des Innehaltens
und Lachens, die eine Gruppe Kasseler Architekt*innen gestaltet haben. Das Luftbad direkt an der Fulda: aus hellem
Holz geht ein langer Steg mit Umkleiden aus Weidengeflecht über die grüne Wiese. Spät am Samstagabend begegne ich hier Menschen und einem Waschbär: Die einen picknicken gemütlich in der lauen Sommernacht – der andere sucht nur einen Schritt neben mir am Steg nach den Resten zum Futtern.
Getragen von den Eindrücken und der Energie, bin ich wieder in meinen Alltag zurückgekommen. So teile ich hier mein Staunen und meine erfüllte Hoffnung, dass es überall Menschen gibt, die die Sehnsucht nach einer friedlichen Welt schon heute ins Leben Tragen.
documenta fifteen in Kassel
18. Juni - 25. September 2022